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Corona und das eigentliche Dilemma, KLARTEXT!


Klartext.
(Facebook Dirk Specht)

Bereits im November 2020 beschließt Deutschland wieder so etwas wie einen Lockdown „light“. Der Winter hat noch gar nicht angefangen und unsere sogenannte „Strategie“ ist bereits gescheitert. Das Land braucht endlich eine nachhaltige Strategie, die nicht nur über ein paar Wochen, sondern über die gesamte Dauer der Epidemie reicht. Die findet sich nur, wenn endlich mal Klartext gesprochen wird. Man kann keinen Feind besiegen, den man nicht richtig zur Kenntnis nimmt und man kann kein daraus resultierendes Problem lösen, wenn man dessen Größe nicht akzeptiert. Klartext!

Sars-Cov-2, in Teilen unserer Gesellschaft auch „nicht exponentielles, wir sollten nicht nur auf die Infizierten schauen solange noch genug Sterbebetten da sind“-Virus genannt, breitet sich natürlich weiter aus. Auch in Deutschland und auch hier tötet, schädigt und erkrankt es in seinem Tageswerk weiter Menschen – für viele aber immer noch nicht genug. Die Zahl derer unter uns, denen auch siebenstellige Opferzahlen weltweit und bei unseren Nachbarn bereits überfüllte Intensivstationen nicht genügen, wird hoffentlich bald geringer – denn natürlich ist der Verdacht erlaubt, dass es gerade diejenigen sind, die das Problem ganz wesentlich verursachen. Klartext!

Ein neues Virus grassiert, es ist unter denen, die sich derart in die Breite entwickeln können, tödlicher und schädlicher, und es ist um Größenordnungen schneller in seiner Ausbreitung. So einen geschickten Feind, der viele vollständig verschont, die es daher nicht ernst nehmen, zugleich aber so schnell und still (ohne eigene Symptome, über die Luft) weiter gegeben werden kann, um dann aus der großen Zahl eben doch so viele Fälle zu erzeugen, dass schlimmstenfalls sogar die Beerdigungskapazitäten zusammenbrechen, kennt die Medizin bisher nicht. Wer das immer noch nicht versteht, leugnet oder selbst als „Experte“ relativiert, hat entweder eine andere Agenda, nämlich die des Sterbens, die er nicht verrät oder er ist schlicht zu dumm, um mitzureden. Klartext!

Wir hören heute von 18.600 neuen Fällen mit den üblichen Meldungen über „wieder mehr Fälle“ und so weiter und so nichtssagend. Die Zahl besagt bei unserem föderal-analog eklatanten Meldewesen lediglich, dass gestern die lokalen Gesundheitsämter 18.600 Fälle im RKI „abgekippt“ haben, teils per Fax, teils ohne Angabe des Testzeitpunkts – von weiteren Umständen wollen wir nicht reden. Es ist Herbst 2020, wir haben vier schwere Monate vor uns und wir sind blind! Im Frühjahr waren wir es, obwohl bereits aus Asien einiges bekannt war. Haken dran. Jetzt sind wir es, u.A. weil auf dem Höhepunkt der ersten Welle eine Kombination aus Machtwahrung und eklatanter Arroganz des föderalen Apparates bis in die Ämter hinein glaubte, man könne mit den vorhandenen „Strukturen“ in den Herbst gehen. Das ist typisch für unser politisches System, es ist natürlich typisch für jedes starre, auf besonders breite Machtverteilung ausgerichtete System: Da muss erst ein gewisser Grad an Zerstörung von außen kommen, bevor es sich ändert. Klartext!

Zugleich laufen Talkshows mit „Experten“, die nun über die Angemessenheit von Gegenmaßnahmen streiten und es werden gewiss Klagen vorbereitet, so dass diese Fragen demnächst auch von Richtern zu beantworten sind. Diese Diskussionen und vermutlich folgenden Rechtsstreitigkeiten sind alle vollauf nachvollziehbar, jede der Fragen ist berechtigt, jeder im Land ist irgendwie betroffen, uns eint und entzweit derselbe Zustand: Alle haben Sorgen! Um die eigene Gesundheit, um die Angehörigen, wegen des eigenen Jobs oder vielleicht auch wegen des Restaurants, das nun trotz Investitionen in Hygienekonzepte schließen muss und – vermutlich – kaum eine Gefahr darstellt. Alle fragen nach der „Wissenschaft“, die klare Erkenntnisse über die Ansteckungsgefahren liefern solle, damit man die Angemessenheit der Gegenmaßnahmen besser bewerten könne. Bald werden Richter solche Nachweise fordern. Das ist alles berechtigt, aber wie soll das möglich sein, wenn wir bei unserem „Meldewesen“ und der absurden Idee, die Nachverfolgung dieses rasanten Virus den Recherchen der örtlichen Gesundheitsämter zu überlassen, schlicht bei 75% der überhaupt erfassten, geschweige denn der tatsächlichen Fälle die Ursache gar nicht kennen. Nach unseren sogenannten „Informationen“ müssten wir Schlachthöfe schließen und Hochzeiten aussetzen, dann wäre Covid-19 besiegt. Leider sollten wir aber anerkennen, dass wir keine Informationen haben, die diesen Namen verdienen. Klartext!

Schulen bleiben nun also offen, obwohl weltweit bei Pandemieplänen deren Schließung kompromisslos erfolgt – eine glasklare politische Entscheidung zugunsten der Wirtschaft, mit unhaltbaren Gefälligkeitsstudien begründet, die von manchen im Bildungsbetrieb tatsächlich immer noch herumgereicht werden – schämen sollten die sich, einfach nur schämen!
Die jetzt beschlossenen Maßnahmen sollen vor allem die für Deutschland so wichtige Produktion und Exportwirtschaft erhalten. Dafür sind die Schulen wichtig. Die Fabriken müssen laufen, die Industrie muss laufen – China muss beliefert werden, denn die haben es besser gemacht. Der Inlandskonsum spielt eine kleinere Rolle, durch die Öffnung von Läden und durch eCommerce läuft der überwiegend. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen betreffen vermutlich weniger als 2% bis 3% des jährlichen BIP für vier Wochen. Unabhängig davon, wie man das findet, gilt es, das endlich zu sagen. Während die Ignoranten unter uns immer noch davon schwafeln, man müsse halt notfalls Krematorien anschmeißen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten, weil sonst die Kollateralschäden von wirtschaftlich gescheiterten Existenzen bis zu zerrütteten Familien, die es nicht ertragen, mal eine Zeit lang aufeinander zu hocken, zu groß würden, macht die Regierung ein maximal wirtschaftsorientiertes Programm und sagt das nicht mal. So wird die Diskussion der „Wirtschaftsexperten“, die zwischen Massensterben und Konjunkturprogrammen nicht zu unterschieden wissen, kaum enden. Klartext!

Nun wird das jetzt beschlossene Programm aber nicht genügen. Ich schreibe ungern über längerfristige Entwicklungen, eigentlich unseriös, aber wir müssen endlich über den Gesamtplan sprechen. Gerne lasse ich mich in einigen Wochen des Irrtums überführen, aber wir werden im 7-Tage Wert von jetzt 12.000 noch um Faktor zwei weiter laufen, bevor wir überhaupt den ersten Effekt der Gegenmaßnahmen sehen. Ich hatte für Mitte November mit dem für sich genommen unwichtigen MWSU-Wert (Merkel-Warnung-Streeck-Unbedenklichkeit) von 20.000 gerechnet. Das werden eher 25.000 und die sind bereits nicht stornierbar „in Auftrag“ gegeben. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen dürften dann eine Verlangsamung des Trends zeigen, also gerade zur Halbzeit des geplanten Endes. Ich glaube nicht daran, dass wir Ende November einen Rückgang sehen werden. Ich erwarte eine Diskussion darüber, was wir mit der Erkenntnis machen, dass wir selbst unter Fortsetzung dieser Maßnahmen weitere Verdopplungen mit vielleicht 20 statt derzeit 10 Tagen sehen werden. Das bedeutet dann wieder die Erkenntnis: So kommen wir nicht durch den Winter. Es wird uns ferner wieder die Diskussion bescheren, ob wir nun öffnen können oder eher noch mehr schließen müssen. Zu mehr reicht das nicht, was da jetzt passiert. Wir erleben dieselbe Debatte, wir wiederholen sie dann aber mit einem bereits kritischen Wasserstand in vielen Kliniken einerseits und den auf Öffnung pochenden Teilen der Gesellschaft andererseits. Das wird ein heißer Herbst/Winter mit einer eiskalten Stimmung in der Gesellschaft. Klartext!

Wir haben es im Frühjahr und über den Sommer versäumt, die komplette Detektion des Virus, von Tests über deren Weiterverarbeitung zu digitalisieren. Wir haben es versäumt, das Virus so weit einzudämmen, dass wir wie in Asien mit mehr Luft zum Atmen in den Herbst gehen. Wir haben den europäischen Massentourismus erlaubt und wir haben mit diesen lächerlichen, verheerend falschen und nur aus der „Vermutung“ von Nachverfolgbarkeiten durch die Gesundheitsämter abgeleiteten Grenzwerten zugelassen, dass die Epidemie in Deutschland fast vollständig verbreitet werden konnte. Dadurch sind wir heute auch nicht in der Lage, mit regional begrenzten wirklich konsequenten Maßnahmen zu reagieren. Wir wissen auch viel zu wenig, welche Schließungen nun effektiv sind und welche nicht. Wir ahnen, dass es nun im Privatleben munter weiter geht, haben aber weder die datentechnische Grundlage, das nachzuweisen und daher auch kaum die rechtlichen Mittel, dort härter zu werden, wo es (vermutlich) notwendig ist: Im Privatsektor! Jetzt bleibt eigentlich nur die Wahl, mit einer Verlangsamung und einem on/off-Kurs zwischen den gesundheitlichen und den gesellschaftlich/ökonomischen Kollateralschäden irgendwie zu lavieren, zwischen den Teilen der Gesellschaft, die eine konsequente Eindämmung und denen die ein Durchlaufen verlangen, mit Kompromissen zu taktieren. Deutschland dealt mit der gespaltenen Gesellschaft und zwischendurch mit einem Virus, das keine Deals macht. Klartext!

Ich fürchte in der Tat inzwischen gesellschaftliche Schäden, da dieser on/off-Kurs, diese Kompromissversuche, die unehrliche Kommunikation sowie die mit eigener Agenda agierende Spitzenpolitik letztlich keine Interessen bedienen kann und daher scheitern wird. Da die Verantwortlichen natürlich nicht dumm sind, vermute ich tatsächlich unverändert die Strategie, die Epidemie mit jeweils re-aktiven Maßnahmen nach jeweiligen Datenlage immer mal wieder etwas zu bremsen und dann wieder zuzulassen. Wellenreiten hatte ich das im Frühjahr genannt und das ist ganz sicher eine extrem heikle Sache, die vielleicht so gerade die Kapazitätsgrenze der Krankenhäuser unterschreitet, was alleine aufgrund der Dauer des Winters bis zu 20.000 weitere Opfer bedeuten dürfte. Wenn es nur für wenige Wochen schief geht, wird es auch in Deutschland ohne Triage nicht gehen und die Opferzahl entsprechend erhöhen. Die Wirtschaft leidet darunter unnötig, denn über die Zeit gesehen, wird die Gesamtdauer der Schließungen sehr hoch sein und das dauernde on/off für die betroffenen Unternehmen ein zusätzlicher Nachteil. Insgesamt wird die deutsche Wirtschaft zwar deutlich und lange zurück gehen, aber wie bereits im Frühjahr erläutert, hängt das ganz wesentlich von den Weltmärkten ab. Da die Regierung bereits in der ersten Welle dafür gesorgt hat, dass die Industrie weiter produzieren kann, dass unsere Exportmaschine weiter arbeitet, wird mit der Regeneration in Asien genug Substanz auch in unsere Ökonomie kommen. Das hängt von nationalen Lockdowns gar nicht ab.

Daher hätte man die aus meiner Sicht – auch jetzt noch – viel konsequenter machen oder alternativ eine offene Diskussion über das Sterben führen können. Selbstverständlich ist der Weg Schwedens, der gerade übrigens geändert wird, einer, den man diskutieren kann. Jede klare Strategie, die bis ins Frühjahr führt, kann man diskutieren. Das ist die Voraussetzung für etwas, das eine Gesellschaft in der Krise benötigt: Linie, Klarheit, Verlässlichkeit. Wir brauchen keine Führung, die uns vorgestern erzählt, man könne das Virus per Gesundheitsamt kontrollieren, gestern sagt, es werde ohne Lockdown gehen und heute damit kommt, es sei ja nur ein kurzer und leichter Lockdown. Inzwischen fühlen die Menschen, dass das wieder nur die Wahrheit für ein paar Wochen ist und ich verstehe den Unmut in beider Lager.

Wir brauchen Klartext und eine Strategie. Letztere will ich hier nicht schuldig bleiben: Ich gehe fest von der Lösung über Impfstoffe aus und ich rechne ab Q1 mit einer Verfügbarkeit, die dann bis zum Sommer für die reicheren Industrienationen genügt. Das kann scheitern, niemand kann sicher sagen, dass die vielen Substanzen, die jetzt vor einer Zulassung stehen, das Problem lösen. Wer aber eine Strategie fordert, die ein Scheitern dieser Substanzen bereits jetzt voraussetzt, sollte sich überlegen, wie er seinen Vorschlag den Angehörigen der vielen Opfer und den Langzeitgeschädigten erläutert, wenn es halt doch funktionierende Impfstoffe gibt.

Daher heißt meine Strategie seit Frühjahr: Austreten des Virus mit allen erforderlichen Maßnahmen bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffs. Erst, wenn der scheitert, können wir über das Sterben reden. Vorher heißt unsere Strategie: Leben. Für uns und für unsere Wirtschaft.

Klartext.

Herr Hoeneß, sie sind ein Lügner und ein Steuerbetrüger!


Der Stern Artikel „Anruf von Hoeneß“ vom 24. April 2013,  entlarvt Herrn Hoeneß als Lügner!

Bleibt abzuwarten wie das Gericht seine Lügen wertet.

U. Hoeneß besucht die Bündener Kantonalbank (GBK) am 13.05.2013?

U. Hoeneß besucht die Bündener Kantonalbank (GBK) am 13.05.2013?

Sagenhaft viel Geld auf Nummernkonto 4028BEA

Bei der Züricher Privatbank Vontobel laufen zwei Geschichten zusammen, die erstaunliche Parallelen aufweisen. Von der einen erfuhr der stern vor Monaten und berichtete am 17. Januar erste Erkenntnisse. Sie betrifft ein Konto mit der Nummer 4028BEA samt zugehörigem Depot. Die Informationen des stern zu dieser Bankverbindung beziehen sich im Wesentlichen auf die Jahre 2000 bis 2009. Zeitweise sollen dort Werte von 600 bis 800 Millionen Schweizer Franken gebunkert gewesen sein. Das ist auch im überhitzten Fußball-Business sagenhaft viel Geld. Das sind selbst bei einem damals schwachen Frankenkurs in der Spitze umgerechnet um die 500 Millionen Euro.

Nach neuen Recherchen zu dem Fußballschatz befanden sich darunter zeitweise für rund 40 Millionen Euro Aktien der Deutschen Telekom AG. Zudem wurden offenbar Wertpapier- und vor allem Devisengeschäfte in zweistelliger Millionenhöhe getätigt.

Die zweite Geschichte ist die, die Uli Hoeneß erzählt

Bei der Vontobel hatte auch er seine schwarze Kasse, das räumt er am Telefon ein. Aber hunderte Millionen? Hoeneß bestreitet solche Summen energisch, die seien „absurd“. Von dem ominösen Konto will er nichts wissen. Sein Depot, so versichert er, habe in der Spitze einen Wert von 15 bis 20 Millionen gehabt. Und weiter: Er habe vor über zehn Jahren einen Millionen-Kredit des 2009 verstorbenen Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfusbekommen und das Spekulieren begonnen, so Hoeneß. Mit Wertpapier- und Devisengeschäften.

Auch auf dem Weg in die Steuerehrlichkeit entsteht Nähe zu der Geschichte, an der der stern recherchierte. Hoeneß sagt: Nachdem absehbar gewesen sei, dass ein geplantes Steuerabkommen mit der Schweiz scheitere, das Steuersündern gegen Abschlagszahlung Amnestie versprach, habe er seine Selbstanzeige auf den Weg gebracht. Hoeneß nennt in dem Gespräch auch ein Datum: den 12. Januar 2013, einen Samstag. An diesem Tag habe er die über Monate vorbereitete Selbstanzeige schließlich eingereicht. Damals recherchierte der stern längst im Fall des angeblichen Fußball-Kontos. Am Montagmorgen, dem 14. Januar, konfrontierte der stern die Bank. Hoeneß dementiert einen Zusammenhang. Die zeitliche Nähe von Selbstanzeige und Recherche sei Zufall.

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Der Kniefall des U. Hoeneß – Im Rechtsstaat gibt es keine Moraljustiz


Es ist einfach nur widerlich! Wenn es Herrn Hoeneß mit solch billigen PR-Tricks, eingeweihte sprechen wohl von Krisenmanagement, gelingt einer angemessenen Strafe zu entgehen! Allein die Diskussion darüber finde ich enttäuschend! Wenn es schon vor den Gerichten keine moralischen Urteile geben kann, Richter Marc Siegwart, der 2008 bei der Urteilsverkündung im Strafprozess gegen den Sportrechte-Vermarkter ISL/ISMM in Zug sagte:

Im Rechtsstaat gibt es keine Moraljustiz.

Sollte gerade von Personen wie Herrn Hoeneß erwartet werden sich auch dieser moralischen Verurteilung zu stellen. Denn genau daraus entwickelt sich oder eben auch nicht unsere gesellschaftliche Wertewelt. Herr Hoeneß begeht mit dieser Art von Krisenmanagement seine nächste Verfehlung.

Quelle:Cartoon Hoeness Reue by harm

Um es mit seinen Worten, die er so oder ähnlich anderen gegenüber sicherlich verwendet hätte auszudrücken: „Keinen Arsch in der Hose und an Rückgrat fehlt es auch!“
Das der internationale Sportbetrieb ganz allgemein, die Schweiz im Besonderen, traumhafte Rahmenbedingungen für Korruption, mithin für das perfekte Verbrechen bieten weiß Herr Hoeneß, der ja oft genug auch als Kritiker von Herrn Blatter wahrgenommen wurde besser wie jeder andere! Geber und Nehmer müssen sich nur einig sein. Und Schweigen bis in alle Ewigkeit. Vor allem fehlt es an Authentizität in dieser Rolle. Ein Fußballmanager dessen Moral sich bereits 2003 gezeigt hat, damals wurde er bei dem Versuch ertappt der an der DFL vorbei über 100 Mio.von Kirch zu kassieren. Von Reue zeigte er damals keine Spur, im Gegenteil er und sein Verein drohten der gesamten Bundesliga, weil man dies als moralisch Verwerflich bezeichnete! Für jeden gerne auch hier sehr ausführlich nachzulesen:

„Servus aus Amigo-Land!“

Und dann gibt es für mich da auch noch zwei ganz andere Themen, die warum auch immer, in der Diskussion gar nicht vorkommen.
Zur Zeit des Darlehens, also der 15 Mio.+5 Mio. war Uli Hoeneß federführend an den Verhandlungen mit Adidas und Nike beteiligt. Robert Louis Dreyfus war damals nicht nur Chef des Adidas-Konzerns, sondern gehörte auch zu dessen Großaktionären. Da wirkt das Privatdarlehen an Hoeneß dubios: Schließlich ist dieser zwar als Besitzer einer Wurstfabrik auch Unternehmer – beim FC Bayern war und ist er jedoch nur ein Angestellter.

Der Tatbestand der Untreue

Jede Entscheidung, die Dreyfus und Adidas einen geldwerten Vorteil und dem FC Bayern gleichzeitig einen geldwerten Nachteil verschafft, würde bei dieser Konstellation den Tatbestand der Untreue erfüllen.
Eine Anklage hat Hoeneß dank der Verjährungsfristen zwar nicht zu befürchten. Ein Aufsichtsratschef, der sich womöglich der Untreue gegen das von ihm zu beaufsichtigende Unternehmen schuldig gemacht hat, ist jedoch untragbar.
Dieser Sachverhalt scheint in der öffentlichen Diskussion jedoch keine Rolle zu spielen. Warum eigentlich?

Es ist ja nicht so, dass der Wurstwarenhersteller Hoeneß kein eigenes Geld hätte, mit dem er am Finanzmarkt zocken kann. Es ist auch nicht so, dass ein Hoeneß von einer Bank abgewiesen würde, die er um einen Wertpapierkredit bittet.

Privatdarlehen sind Vorteilsnahme

Was also spricht dagegen? Dass er bei einem normalen Bankkredit Sicherheiten hätte hinterlegen müssen und auch der Zinssatz womöglich höher gewesen wäre? Genau dies ist der Grund, warum ein Privatdarlehen zu Vorteilskonditionen eine Vorteilsnahme darstellt.

Ich finde die Parallelen der beiden “Fälle” Mollath und Hoeneß sehr interessant aus der Perspektive, dass zwei Menschen aufgrund der gleichen Tatsache, nämlich Geldtransfer in die Schweiz, absolut gegensätzlich behandelt werden: der eine “arme Tropf” wird von der Justiz weggesperrt, obwohl er gegen keine Gesetze verstößt, der andere, die Lichtgestalt des Volkssports Fußball, wird trotz bisher ein-eindeutiger Rechtslage (BGH: über eine Million EUR hinterzogene Steuer führt zwangsweise zu Haftstrafe OHNE Bewährung) gerade eben NICHT verhaftet/eingesperrt.

Dass Hoeneß das Geld aus dem Dunstkreis von Adidas bekommen hat, einfach so, ist keineswegs abwegig, wenn man an diesem Punkt den Bogen zu Mollath schlägt, der Hoeneß in diesem Punkt so etwas wie bestätigt.
Mollath beschreibt detailliert und glaubhaft in einem Brief an die Strafvollstreckungskammer Straubing 2008 (unfassbares Dokument: http://www.nuernbergwiki.de/…ath_(Brief_an_StVK_Regensburg) den “Kundenkreis” seiner Ex-Frau und und nennt explizit Namen:
“Meine Frau und ihre Kollegen bedienten „die höchsten Kreise“ Mittelfrankens. Z.B. Familie Dassler, bekannt mit Adidas, Familie Schwanhäußer (Schwan Stabilo), Familie Diehl, einer der Größten der deutschen Rüstung. Als rauskam, dass sogar die Haushälterin des alten Karl Diehl, (letztes Jahr verstorben) über ein Schwarzgeldkonto in der Schweiz verfügt und die Familie Diehl nicht „nur“ Minen und andere Waffen baut, nein, sogar Streubomben in einer Tochterfirma in Saarbrücken, war bei mir endgültig Schluss!…”

Die Höhe des frei fluktuierenden Kapitals, das verzweifelt einen halbwegs sicheren Hafen sucht, muss so groß gedacht werden, dass die paar Millionen “Spielgeld” sich einfach relativieren. Diese Verzweiflung ist derart groß, dass Millionen Bargeld auch mit verdeckten Bankkurieren in einfachen Koffern und Reisetaschen transportiert werden.
Ich nehme an, wir Normalbürger können uns das unfassbare Ausmaß der Geldschiebereien mit unvorstellbaren Beträgen nur nicht vorstellen. Dabei ist die Inkongruenz der Realitätswahrnehmung zwischen beiden Welten einfach zu groß.
Was für die einen Spielgeld und Peanuts ist, ist für die anderen ein zigfacher Sechser im Lotto.