Der Fall Hoeneß, Beihilfe zur Geldwäsche?


Merkwürdig, dass niemand die Frage stellt, warum Herr Dreyfus seinem Spezi dieses Darlehen ausgerechnet in einer „Steueroase“ wie der Schweiz gewährt! Jeder Fachkundige wird darauf nur eine Antwort bzw. Vermutung haben: „Es handelt sich um Schwarzgeld, das Gewaschen werden muss!“ Denn das Problem bei der Geldwäsche ist ja gerade aus dem Scharzgeld wieder „Weißgeld“ entstehen zu lassen und das natürlich möglichst unversteuert!

Robert L. Dreyfus war als Präsident und Eigentümer des französischen Spitzenclubs Olympique Marseille auch durch einen Prozeß rund um schwarze Kassen und anrüchige Transfers aus dem Zeitraum 1997-1999 in Sachen kein unbeschriebenes Blatt. Insgesamt wurden ihm illegale Zahlungen in Höhe von 22 Millionen EURO nachgewiesen. Dafür wurde er 2006 zu 3 Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 375.000 EURO (im Berufungsverfahren dann nur noch 200.000 EURO) verurteilt.

Die Firma ISL Marketing AG Bestechung und Korruption als Geschäftsmodell?

Die 1982[1] von Horst Dassler gegründete International Sport and Leisure (ISL) war eine in der Schweiz domizilierte Marketingfirma, die im Mai 2001 in Konkurs fiel.[2] Sie war im Sportrechtehandel tätig und der wichtigste Geschäftspartner der FIFA für die Fußball-Übertragungsrechte.[3] Im anschließenden Strafverfahren wurde strafgerichtlich festgestellt, dass die ISL in der Zeit von 1989 bis 1999 insgesamt 138 Millionen Schweizer Franken Schmiergeld an verschiedenste Sportfunktionäre gezahlt hatte.[4] 

Gegen den ehemaligen Vizepräsidenten der ISL und fünf Manager erhob die Staatsanwaltschaft Zug 2007 den Vorwurf, es seien Tatbestände wie Veruntreuung, Betrug, betrügerischer Konkurs, Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung und Erschleichung einer falschen Beurkundung erfüllt.[7] Die Deliktsumme belaufe sich auf über 100 Millionen Franken.

Die interaktive Infografik des Internationalen Konsortiums für investigative Journalisten erklärt eindrucksvoll, mit welchen Tricks man Steuern spart. In nur 6 Schritten in die Welt der Geldwäscher, Drogenhändler und jetzt auch Fußballfunktionäre… Es ist so einfach, man glaubt es kaum!

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Hier werden auch die Möglichkeiten genannt, wie aus Schwarzgeld wieder „Weißgeld“ werden kann. Die Tatsache, das man sich dort auf Kanada bezieht ist dabei unbedeutend. Dass dort auch Sportwetten erwähnt werden, macht deutlich welche Zusammenhänge es zwischen der organisierten Kriminalität und dem Sport noch geben könnte. Warum aber findet man nirgendwo in den Medien etwas? Gerade im Fall Hoeneß wäre Geldwäsche bzw. Beihilfe zur Geldwäsche wohl noch nicht verjährt! Und die bisher zu lesenden Aussagen sprechen doch sogar von:“…regulär versteuertem Geld, lediglich die Zinserträge sind nicht versteuert worden.“ Woher stammen nur diese Erkenntnisse?

Veröffentlicht am 4. Mai 2013, in FC Schalke 04. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.

  1. Geldwäsche über die Eurex oder ähnliche internationale Derivatebörsen ist die Domain der Spezialisten. Im Internet wird darüber spekuliert, dass Hoeneß möglicherweise für viel Geld eine weit „aus dem Geld“ liegende Option verkauft hat. Normalerweise würde hier kein Marktteilnehmer „anbeißen“, es sei denn, er will absichtlich Geld verlieren. Aber genau das – so wird in Frankfurt diskutiert – könnte hier der Fall gewesen sein.
    Grob beschrieben: Hoeneß verkauft eine Option weit aus dem Geld für 20 Mio. – dafür braucht er aber eine Margin, um das Geschäft durchzuführen. Diese Margin hat er von Dreyfus in Form des Darlehens bekommen. Das Geschäft kann also beginnen. Hoeneß verkauft die Option und ein anderer Marktteilnehmer kauft sie.
    Die Option verfällt wertlos. Das bedeutet: der Optionsverkäufer – in diesem Fall Hoeneß – streicht den Verkaufspreis voll ein. Der Käufer – in diesem Fall Dreyfus – verliert den Einsatz.
    Offiziell bedeutet das: Ex-Adidas-Chef Dreyfus hat 20 Mio. an der Börse verloren. Das juckt ihn nicht, denn er hat Milliarden. Wichtiger ist für ihn, das nicht nachweisbar ist, dass Geld direkt an Hoeneß floss.
    Hoeneß wiederum kann sagen: Es war ein „guter Börsendeal“, bei dem er zufällig Millionen gemacht hat. Dies ermöglichte ihm, das Darlehen an Dreyfus zurückzuzahlen.
    Damit wären beide aus dem Schneider und der Deal wäre niemals aufgeflogen, wenn nicht zufällig jemand das Konto von Hoeneß verpfiffen hätte.

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  2. das Finanzamt

    Ich habe gerade diesen Beitrag mit Interesse gelesen. Neben all den schon oft gestellten Fragen und den nach wie vor hypothetischen Antworten, stellt sich mir die Frage nach den ursprünglich von Dreyfus gewährten 20 Mio. . Die sollen ja ordentlich versteuert worden sein. Habe ich da einen Denkfehler oder hätte das Finanzamt dann nicht von diesem Schweizer Konto wissen müssen? Wenn die 20 Mio. ordentlich versteuert wurden, welche Steuerart war das dann? Schenkungssteuer, Einkommecnsteuer oder etwa Körperschaft Steuer?

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  1. Pingback: Herr Hoeneß, sie sind ein Lügner und ein Steuerbetrüger! | derblauweisse

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